Am vergangen Samstag, 28.04.2018, hatte die Blaskapellen-Jukebox nach einjähriger Pause endlich wieder ihren Einsatz. Glücklicherweise musste das Gerät nur ein wenig entstaubt und ein paar Kleinigkeiten gerichtet werden, damit die Musikwunsch- und Geldeinwurfschlitze wieder einwandfrei funktionieren konnten. Die Playlist wurde für das diesjährige Wunschkonzert brandneu zusammengestellt. Gut nur, dass nicht extra neue Platten zum Auflegen angeschafft werden mussten, denn anders als bei den normalen Musikboxen, spielt die Blaskapellen-Jukebox ausschließlich live die eingeschmissenen Liedwünsche ab. So waren uns die Wünsche des Publikums wieder zu Befehl. Da gabs kein zu langsam oder schnell, keine Kratzer und erst recht keine unerfüllten Wünsche.
Der Samstag startete früh und endete erst spät. Bereits um 09:00 Uhr begannen die Vorbereitungen für den Abend. Stühle und Tische wurden aufgebaut, Gläser gespült, die Bühne aufgebaut, Blümchen und Bäumchen für das richtige Ambiente aufgestellt, Leckereien zubereitet und allerlei weitere Kleinigkeiten erledigt.
Möge der Abend beginnen...
Den Auftakt des diesjährigen Wunschkonzerts machte ein großer Gemeinschaftschor aus den Nachwuchsmusikern des WIM-Projektes und der Blaskapelle Virnsberg. Zusammen spielten sie den „Coburger Marsch“ in der gut besuchten Mehrzweckhalle. Im Anschluss stellten die Jungmusiker ihr musikalisches Talent unter Beweis. Das Querflötenduo spielte die Titel „Die Blues Band“ und „Romanze“. Das Klarinettenensemble präsentierte mit dem „Deutschen Tanz“ ein klassisches Werk von Ludwig van Beethoven. Mit dem „Marsch aus Aibling“ brachten die Nachwuchsblechbläser traditionelle Blasmusik zu Gehör, ehe die Schlagzeuger mit dem Titel „Space Journey“ zu einer Reise ins Weltall einluden. An dieser Stelle geht der Dank an Sophie Beck (Querflöten), Andrea Zink (Klarinetten), Ernst Berendes (Blechbläser) und Christoph Käufl (Schlagzeug) für die musikalische Ausbildung des WiM-Nachwuchses. Den ersten offiziellen Teil des Konzerts beendeten wir wieder gemeinsam mit den Nachwuchsspieler und der inoffiziellen schottischen Nationalhymne „Highland Cathedral“.
Weiter ging es mit einem kurzweiligen Konzertprogramm der Blaskapelle Virnsberg, welches die vielen Facetten der Blasmusik widerspiegelte. Mit dabei waren u.a. eine Bearbeitung der Ungarischen Tänze Nr. 5 und Nr. 6 sowie die erste Titelmelodie der ZDF-Fernsehserie „Das Traumschiff“. Dass die Tuba nicht nur tiefe Töne und Vorschlag spielen kann, zeigte Reinhard Zink mit dem „Kellermeister“- ein Solo-Stück für Tuba und Blasorchester. Nach einem kleinen musikalischen Ausflug in die Welt des Jazz und Swing mit dem Titel "Caravan", leitete die Blaskapelle mit der Polka „Böhmische Liebe“ zum dritten Teil des Abends, dem Wunschkonzert, über.
Davor wurde jedoch noch eine kleine Pause eingelegt, in der sich Musiker und Publikum mit allerhand Leckereien vom "Obatzdnbrot" bis zum "Bizzaleeberkäsweck" eindecken konnten. Auch die Jukebox wurde bereits zu diesem Zeitpunkt mit den ersten Musikwünschen gefüttert.Und endlich: Die Jukebox lief heiß
So konnte nach der kleinen Stärkung endlich der gemütliche Teil des Abends starten, der zu 100% vom Publikum selbst bestimmt wurde. Wer sich nun fragt, "wie das...?" hier noch einmal das Konzept:
Im Vorfeld des Abends hat die Blaskapelle eine Vorauswahl aus fast 50 Titeln des Repertoires getroffen (ja ok, net zu 100% vom Publikum bestimmt, aber es wär scho gud, wenn die Kabelln des gwünschde Zeich a spilln konn, gell!). Die Liederauswahl lag den Besuchern als Jukeboxliederliste vor. Die Liednummern lagen auf Holzscheiben vor der Jukebox aus und konnten gegen eine kleine Spende (was einem der Liedwunsch halt wert war) in den Einwurfschlitz gegeben werden. Auf der Bühne purzelten dann die Wünsche aus der selbstgebauten Musikbox. Dirigent Ernst Berendes gab sich nicht nur als Dirigent, sondern auch als DJ und stellte daraus die Musikrunden zusammen. Nachdem die Musiker die Noten aufgeschlagen hatten und DJ E.B. den Urheber des Musikwunsches aus dem Publikum ermittelt und die Titel anmoderiert hatte, wurden die Lieder live und in voller Länge gespielt. Dem Publikum gelang dadurch wirklich eine Mischung vom Feinsten. Auf Marsch folgte Jazz, Blaskapellenpop, Walzer und Co. Es wurde mitgesungen, geschunkelt und sogar ein bisschen getanzt. Die Jukebox lief bis 0:30 Uhr, um wirklich alle Liedwünsche abzuspielen.
Ehrungen für 50 Jahre aktive und passive Mitgliedschaft
Im Rahmen des Wunschkonzerts wurden auch mehrere Ehrungen für herausragende Vereinsleistungen durchgeführt: Für 50-jährige passive Mitgliedschaft wurden geehrt:
- Rosa Bernhard
- Friedrich Braun
- Michael Dallheimer
- Josef Dutz
- Anton Guggenberger
- Michael Gundermann
- Elsa Hofmann
- Josef Pauly
- Martin Rupp
- Hans Scheidel
- Gerhard Seufert
- Christa Sporer
- Georg Strauß
- Hannelore Strauß
Fünf Mitglieder waren zunächst Musiker in der Kapelle und führten nach Ende des aktiven Wirkens ihre Mitgliedschaft passiv fort:
- Konrad Dämpfling
- Manfred Meyer
- Norbert Rupp
- Reinhard Schmidt
- Hans Siebert
Den anwesenden Jubilaren wurde in Dankbarkeit und Anerkennung für ihre Unterstützung des Vereins eine Urkunde verliehen. 1. Vorstand Erwin Weißfloch verwies dabei darauf, dass eine Vereinszugehörigkeit über 50 Jahre erst einmal erreicht werden müsse und wirklich etwas ganz besonderes sei. Man könne wirklich sehr stolz darauf sein. Mit ihrem Jahresbeitrag machten die passiven Mitglieder gerade in der Anfangszeit so manch eine Anschaffung vom Instrument über die Uniform möglich, darüber hinaus handele es sich um treues Publikum und eine helfende Hand sei immer zur Stelle. Es sei verständlich, dass einige der genannten Mitglieder die Ehrung am selbigen Abend z.T. auch aus gesundheitlichen Gründen nicht entgegennehmen könnten. Die Verleihung der Urkunden würde bei den verhinderten Mitgliedern zu gegebener Zeit nachgeholt.
Für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielt zudem Albert Guggenberger nachträglich eine Urkunde und Anstecknadel des Nordbayerischen Musikbunds sowie ein gerahmtes Gruppenbild von der Blaskapelle Virnsberg.
Danke!
Die Blaskapelle Virnsberg bedankt sich bei allen Besuchern für das einmalige Musikprogramm. Bis zur 4. Auflage des Wunschkonzerts im nächsten Jahr werden sicherlich wieder neue Musikplatten einstudiert. Die Kapelle freut sich in dieser Hinsicht auch auf Anregungen und - wer mag - Notenspenden. Herzliches DANKE auch an alle Helfer vor und hinter der Bühne, die bei Auf- und Abbau oder am Abend selbst wieder einmal zu einem gelungenen Abend beigetragen haben.
